Interview mit dem Marketingmanager
Mit seinem erklärten Bestreben, dem Weltmarkt preisgünstige Lösungen für eine Teilnahme am lukrativen Fotogeschäft zu bieten, hat Dai Nippon Printing (DNP) sich einen festen Platz als einer der führenden Partner gegenüber Einzelhandel und Fotofachgeschäften erobert. Mit dem Erwerb des Fotofinishing-Geschäfts von Sony im Jahr 2011 zielt DNP nach der bereits 2006 vollzogenen Integration des Fotobereichs von Konica Minolta nunmehr auf die Spitzenposition innerhalb der Branche.
Aus der Zusammenführung dieser Unternehmenszweige resultiert konkurrenzloses Fachwissen im Druckbereich, das sich aus einer mehr als 130-jährigen Erfahrung auf den Gebieten der Technik sowie der Forschung und Entwicklung speist, in die nun das Know-how des Erfinders der Thermosublimationstechnologie einfließt. Die weltweite Fotomedienproduktion bietet zudem Gewähr für hohe Produktionskapazität, logistische Erfahrung sowie einen Ausgleich zwischen schwankenden Wechselkursen. Diesem Erfahrungsschatz zum Trotz setzt DNP weiterhin alles daran, als stets flexibler Partner aufzutreten, der maßgeschneiderte Lösungen bereithält, die allen Anforderungen der gut informierten Kunden von heute gerecht werden.
Die Produktpalette erstreckt sich von DIMA®-prämierten Fotodruckern über Kiosk-Komplettlösungen, Passbild-Systeme und Dry Minilabs bis hin zu individuell angepassten Fotocentern für hohe Produktivität im Einzelhandel.
Das Anwenderspektrum für DNP-Systeme reicht von Fotostudios bis hin zu großen Event-Fotoagenturen und von kriminalistischen Ermittlungsbehörden bis hin zu einigen der größten Einzelhandelskonzerne in Europa, Japan und den USA.
Mark Bülow, European Marketing Manager bei DNP, erläutert die Pläne des weltweit führenden Herstellers von Verbrauchsmitteln für Thermosublimationsdrucker und präsentiert seine Sicht der aktuellen Marktentwicklungen:
1. Erzählen Sie uns doch bitte zunächst ein wenig über das Unternehmen, seine Marktposition, Zukäufe usw.
DNP (Dai Nippon Printing Co., Ltd.) wurde 1876 gegründet und verfügt als weltweit führendes Druckunternehmen über eine mehr als 135-jährige Branchenerfahrung. DNP ist außerdem der Erfinder der Thermosublimationstechnologie und zugleich der weltweit führende Anbieter von Fotomedien hierfür. 2010 konnte der DNP-Konzern mit seinen weltweit 40 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 14,3 Milliarden Euro verzeichnen.
Das Tätigkeitsfeld reicht von Informationen und Kommunikation über Bedarfsartikel für Freizeit und Gewerbe bis hin zu Elektronik. Auf dem Gebiet der digitalen Bildgebung und des Fotofinishing hat sich DNP dem Ziel verschrieben, zum Marktführer aufzusteigen. Eine Reihe von Zukäufen, unter denen an erster Stelle die Übernahme des Fotofinishing-Geschäfts von Konica Minolta im Jahre 2006 sowie von Sony im Jahr 2011 zu nennen wären, unterstreichen die Ernsthaftigkeit, mit der diese Absicht verfolgt wird.
2. Wie hoch ist der Marktanteil von DNP in Europa, was Thermodrucker und Fotokioske anbelangt?
Die aktuellen Zahlen zu Kiosk- und Dry-Minilab-Einrichtungen in Europa liegen uns noch nicht vor, und in Bezug auf Fotodrucker steht keine zuverlässige Marktforschung zur Verfügung. Über Vertriebspartner, Systemintegratoren und bei Großkunden im Einzelhandel auch unmittelbar hat DNP mehrere tausend Drucker in ganz Europa sowie Drucksysteme, Kioske und Dry Minilabs eingerichtet. Dazu kommt noch, was wir an Verbrauchsmitteln für den vorhandenen Park an Sony-Fotofinishing-Systemen vertreiben. Dies allem verdanken wir unsere Branchenposition als Nummer 3 beim Medienverbrauch – dem wichtigsten Indikator für ein Druckunternehmen!
3. Worin liegt der Hauptgrund dafür, dass digitale Silberhalogenid-Minilabs an Attraktivität verloren haben?
Bei DNP sind wir durch den Erwerb des Geschäfts von Konica Minolta mit dem Silberhalogenid-Geschäft in Kontakt gekommen. Wir haben uns ganz klar für Thermosublimation entschieden und werden unsere Aktivitäten im Silberhalogenidbereich komplett einstellen. Was die Zukunft des Fotofinishing angeht, haben wir uns damit eindeutig festgelegt.
Zwar haben Silberhalogenid-Minilabs ihre Vorteile, wenn man sich die reinen Materialkosten anschaut. Vielfach wird allerdings übersehen, dass die Gesamt-Betriebskosten oftmals ein ganz anderes Bild darbieten. Bei den meisten Elementen können chemische Minilabs mit der neuen Technologie der Thermosublimation nicht mithalten: Die bedeutend niedrigeren Einstandskosten amortisieren sich rasch durch deutlich niedrigeren Energieverbrauch, die Einsparungen bei den Wartungskosten addieren sich zu mehreren tausend Euro pro Jahr, es fallen keine Entsorgungskosten für Sondermüll an, und auch beim Wasser wird gespart.
Doch es gibt noch weitere Aspekte, die für eine Verwendung von Thermosublimations-Minilabs sprechen: Der Betrieb eines Dry Minilab geht mit erheblicher Zeitersparnis einher, Bedienung und Unterhaltung sind deutlich einfacher, die Mitarbeiter müssen nicht mit Chemikalien hantieren, das System ist in kürzester Zeit betriebsbereit (keine Wartezeit), und es ist keine umfangreiche Einführungsschulung erforderlich.
4. Wie beurteilen Sie vor dem gegenwärtigen Hintergrund die Aussichten für eine weitergehende Verbreitung von Dry Minilabs?
Wie bereits erwähnt sind wir 100-prozentig davon überzeugt, dass die Thermosublimationstechnik sich weiter durchsetzen wird. Die Vorteile in puncto Gesamtbetriebskosten, Geschwindigkeit, Druckqualität und nicht zuletzt Umweltbilanz sprechen für sich. Insbesondere für Geschäfte mit kleinerem bis mittlerem Abzugsaufkommen sehen wir klare Vorteile, da Silberhalogenidsysteme unter solchen Umständen einfach zu teuer sind. Und dann ist da noch der Preisanstieg bei den Rohstoffen – Silber ist den letzten Monaten um 30 bis 50 Prozent teurer geworden. Nicht zuletzt deshalb sind viele Besitzer von Wetlabs derzeit vermehrt auf der Suche nach Alternativen. Seit einigen Jahren bereits prognostiziert die Marktforschung eigentlich ein rascheres Umschwenken auf die neue Technologie, die Betreiber haben indes bislang erst einmal abgewartet und den Umstieg eher zögerlich vollzogen. In den zurückliegenden Monaten allerdings haben wir vom Markt eine klare Botschaft erhalten. Seither gehen bei uns Tag für Tag neue Anfragen von europäischen Einzelhändlern und Laborbetreibern ein, die sich für den Umstieg auf Thermosublimationstechnik entschieden haben.
5. Worin besteht für das Fotofachgeschäft die bessere Wahl: in einer Trennung von Terminal und Drucker oder in einer Kombinationslösung?
Diese Frage lässt nicht allgemein beantworten. Das hängt weitgehend vom Kundenverhalten ab. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung bei SONY kann ich allerdings ganz klar sagen, dass das SnapLab™ Konzept einer Komplettlösung sich im Alltag bewährt hat. Fast 20 000 Kioske sind europaweit bereits aufgestellt. Die Systeme vereinen einfache Bedienung mit hoher Rentabilität (angesichts der gegenüber anderen Kiosk-Lösungen ausgesprochen niedrigen Investitionskosten), Platzeinsparungen und optische Attraktivität. Aus gutem Grund führt DNP die Handelsmarke SnapLab™ fort. Andere Händler wiederum bevorzugen den Betrieb hinter der Theke mit einem von ihrem PC aus gesteuerten hochwertigen Fotodrucker. Der Drucker DS40 – und natürlich ebenso der DS80 für Großformate – wird allen Anforderungen an Qualität, Leistung und Zuverlässigkeit gerecht.
6.a) Worin liegen beim Verkauf die größten Stärken von DNP?
Bei DNP vereinen wir die Erfahrung des Erfinders der Thermosublimation mit der starken Position als Marktführer bei den Verbrauchsmitteln für diese Technologie. Wesentlich ist, dass wir über leistungsfähige Partner in ganz Europa verfügen, finanziell gesund sind und die Medienproduktion kontrollieren.
6.b) Und auf Produktebene?
Wir ziehen Nutzen aus unserer eigenen Tradition sowie aus der Tatsache, dass wir eine Reihe von Bereichen fortführen, in denen Sony über viele Jahre Stärke gezeigt hat.
Als sehr gute Entscheidung seitens DNP hat sich erwiesen, das SnapLab™ Konzept eines skalierbaren Kompaktkiosks und auch die Entwicklung des Foto-Komplettsystems DS-ID400 fortzuführen. Wir sind überzeugt, unseren Vertriebspartnern damit Produkte anzubieten, die in ihrer Ausrichtung auf die Anforderungen unabhängiger Einzelhandelskunden auf dem Markt ihresgleichen suchen. Mit ihren offenkundigen Alleinstellungsmerkmalen stehen diese Produkte zu Beginn unserer angelaufenen Kampagne im Mittelpunkt.
Allerdings ist die ganze Produktpalette attraktiv, und wir werden uns auch weiterhin nach Kräften darum bemühen, Produktinnovationen anzubieten, welche die Erwartungen unserer Kunden nicht einfach erfüllen, sondern übertreffen.
6.c) Und wie stellt sich die Lage bei Verbrauchsmitteln und Papier dar? Verfügen Sie da über einen Wettbewerbsvorteil?
Ja, wie ich zu meiner Genugtuung feststellen kann. Wir produzieren die Fotomedien und sind der weltweit größte Anbieter von Thermosublimationsmedien. Für unsere Strategie, die auf die Übernahme der Marktführerschaft in den kommenden fünf Jahren zielt, ist diese Tatsache von zentraler Bedeutung. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung wird den Status quo immer wieder in Frage stellen, damit wir in auch in Zukunft den Markt mit preisgünstigen Medien werden beliefern können.
7. Wie lässt sich aus der Sicht eines Fotofachgeschäfts von heute die Investition in ein System wie das Ihre rechtfertigen?
Die Branche hat seit dem Ende der analogen Fotografie einen vielfältigen Wandel durchlaufen. Während auf der einen Seite mit immer mehr Kameras eine Unzahl an Fotos gemacht wird, werden auf der anderen weniger Fotos ausgedruckt und stattdessen immer häufiger auf der Computer-Festplatte gespeichert (und danach nicht selten vergessen) oder auf Facebook oder über andere Netzwerke anderen zugänglich gemacht. Vor diesem Hintergrund verstehen wir es als unsere Aufgabe, den Fotodruck, der für den Fotofachhändler schließlich eine wichtige Umsatzkomponente darstellt, für den Verbraucher attraktiv zu machen. Ganz gleich, ob es um Familienfeierlichkeiten, das Aufwachsen der Kinder oder Urlaubsbilder geht: Schöne Erinnerungen wieder zu Leben zu erwecken, darf nicht kompliziert sein und muss Spaß machen. Der Service, Fotos auf der Stelle im Laden zu erhalten, wird vom Kunden hoch geschätzt, und der Händler sollte alles daransetzen, dieses Erlebnis so erfreulich wie möglich zu machen!
Das dem SnapLab™ zugrunde liegende Konzept steht ganz im Dienste dieses Ziels, und seine Bedienung ist wirklich alles andere als kompliziert. Jedoch auch Event-Fotografen – beispielsweise auf Hochzeiten – wissen das Erlebnis der Unmittelbarkeit für sich zu nutzen. Das Bild ist bereits ausgedruckt und kann entweder gleich nachhause mitgenommen oder im Freundeskreis bereits kurz nach der Aufnahme herumgereicht werden. Dies verleiht dem Angebot zusätzlichen Wert und verleitet den Kunden dazu, gerne ein wenig mehr zu kaufen. Die Investition ins Fotofinishing muss sich auszahlen, und bei uns findet der Kunde die passende Lösung für jeden Aufstellungsort, von der kleinen Ladenecke bis hin zu Orten mit einer großen Drucknachfrage.
Gerade in Zeiten der finanziellen Ungewissheit ist es wichtig, die richtige Investitionsentscheidung zu treffen. DNP-Produkte sind effizient und gestatten es Einzelhändlern wie Fotoprofis gleichermaßen, vom Fotodruck gut zu leben. Ein überzeugender Fotoservice hat das Potential, eine größere Zahl von Kunden dazu zu veranlassen, das Fachgeschäft des betreffenden Anbieters immer wieder aufzusuchen – und nicht bloß einmal zum Kauf einer Kamera. Mit der von DNP-Drucklösungen gebotenen augenblicklichen Wunscherfüllung zaubert der Einzelhändler ein Lächeln auf die Gesichter seiner Fotokunden und Geld in seine eigene Kasse.